Line Dance hat mit Country&Western Musik zu tun, aber keine Angst, schmalzige Dudelei ist bei uns nicht angesagt. Die Musik muss schon tanzbar sein und Pep haben. Neben den Großen der C&W Musik wie z.B. Garth Brooks oder Alan Jackson gibt es auch Sänger/innen, die sich ganz auf Line Dance spezialisiert haben. Es gibt für fast jedes neue Lied einen eigenen dazu passenden Line Dance.
Also, Line Dance heißt zunächst einmal Tanzen nach allen möglichen
Rhythmen, die man auch vom Tanzen aus der Tanzschule kennt, sei es mehr Standard wie 2-Step (Foxtrott) und Walzer oder Latein-
Amerikanisch wie Cha-Cha und Rumba. Wir tanzen auch nach Boogie-Woogie oder Twist Musik, nach mehr rockigen Klängen und
hin und wieder auch nach Techno.
Line Dancing ist eine eigenständige Tanzart. Man tanzt „IN THE LINE“ also in einer Linie, beziehungsweise bei vielen Tänzern in mehreren Reihen hintereinander/nebeneinander. Diese Art zu tanzen erfordert keinen Partner, die Gruppe ist der Partner.
Man tanzt eine vorher festgelegte Folge von Schritten, die sich immer wiederholen.
Manchmal schauen wir alle in die gleiche Richtung, es gibt aber auch Contra Lines (d.h. man steht sich gegenüber), oder Tänze im Kreis. Es gibt einfache Tänze mit nur 16 Schritten, manche sind recht lang, 120 Schritte und mehr. Aber keine Angst, die meisten Tänze setzen sich aus immer wieder kehrenden Schrittfolgen zusammen (grapevine, kick-ball change, shuffles), wirklich neue Schritte gibt es nur selten.
Mit ein wenig Routine und Übung kann man einfache Tänze oft schon nach der 2. Wiederholung mittanzen, bei den anderen ist es schwieriger.
LineDance ist für jede Altersstufe geeignet. Die Hauptsache ist, man hat Freude am Tanzen und hört gerne Country-Musik.
Geschichte des Line-Dancing
Über den Ursprung von LINE-DANCING gibt es verschiedene Ansichten.
Hier eine der häufigsten Varianten:
Als im 19. Jahrhundert die vielen europäischen Einwanderer nach Nordamerika kamen, brachten, sie ihre verschiedenartigsten Volkstänze mit (z.B. die Iren und Schotten ihre Clantänze, die Franzosen den „Contre Dance“- er wird gegenüber getanzt).
Auf ihrer beschwerlichen Fahrt durch die weiten Prärien mit den Planwagen legten sie immer wieder längere Ruhepausen ein, bei denen sie ihre heimatliche Musik spielten und tanzten.
Aus diesen vielen verschiedenen Volkstänzen, die sich dann wahrscheinlich im Laufe der Zeit vermischten, entwickelte sich der Round- sowie Square-Dance.
Doch nun wieder zum Line Dance.
In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war die Zeit der Cowboys. Ihre Arbeit war hart, lebensgefährlich und nicht gut bezahlt. Stundenlang saßen sie im Sattel, um auf die Rinderherden zu achten. Dabei waren sie den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert.
In ihrer knappen Freizeit versuchten sie sich zu erholen und legten wert auf gemeinsame Aktivitäten. So saßen sie an den Abenden bei Lagerfeuerromantik zusammen, wobei sie sich durch Musizieren, Tanz, Gesang und Erzählungen die Zeit vertrieben.
Da Frauen in diesem harten Beruf selten waren, tanzten in der Anfangszeit nur die Männer.
Später wurden dann die traditionellen Tänze (die sie von den Einwanderern immer wieder einmal gesehen hatten) von ihnen übernommen und ihrem Country Western Stil angepasst. Diese Tänze sind durch einfache Schritte und das Country Flair gekennzeichnet.
Schrittkombination wurden durch Showeinlagen, wie z.B. Drehungen, aufgelockert. So entwickelte sich der heutige Line - Dance, wie einige vermuten.
Doch einige wenige Cowgirls gab es auch, und so entwickelten sich auch der Partnertanz (z.B. Two-Step, der Wild Wild West oder der Cotton Eye Joe)
Diese Urform des LINE DANCES (America Folk Dancing) wurde in den Amerikanischen Schulen als Unterrichtsfach übernommen.
Auch heute noch gibt es in den Staaten Schulen, in denen dieser Tanz als Unterrichtsfach vermittelt wird.
Auf diese Art erlernte eine Vielzahl von Jugendlichen Country Western Dancing. Es wurde in vielen Bereichen gepflegt und dadurch sehr populär.
1978 löste der Film „Saturday Night Fever“ eine Tanzwelle aus.
1980, als sich die Grenze zwischen Country und Pop zu verwischen begann, kam John Travoltas Film „Urban Cowboy“ heraus, der eine neuerliche Tanzlawine ins Rollen brachte. Diesmal mit der Mode der 80iger Jahre, der Musik dieser Zeit und den Tänzen im Western Stil. Jetzt stiegen die Medien darauf ein und förderten diesen Trend zusätzlich. 1993 gelang „Line Dancing“ der weltweite Durchbruch mit dem Hit „Acky Breaky Heart".